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Musterfortbildungscurriculum Medizinische Fachangestellte Rheumatologie

Noch immer stellt die Versorgung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen eine besondere Herausforderung in Klinik und Praxis dar. Hierbei spielt die medizinische Assistenzkraft – in Praxis und Klinik – eine entscheidende Rolle. Denn sie unterstützt Ärztinnen und Ärzte bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, indem sie im Rahmen der Delegation arztentlastend tätig wird. Ziel muss eine flächendeckende und qualitativ bestmögliche Versorgung der Betroffenen sein. Dafür bedarf es einer strukturierten Fortbildung nicht nur des ärztlichen sondern auch des Assistenzpersonals. Diese Qualifizierung beschreibt seit April 2021 das Musterfortbildungscurriculum für Medizinische Fachangestellte „Rheumatologie“.

Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. und der Berufsverband Deutscher Rheumatologen e.V. entwickelten dafür bereits vor 12 Jahren ein Fortbildungscurriculum, das zur Führung des Abschlusses „Rheumatologische Fachassistenz DGRh – BDRh“ befähigt. Dessen Inhalte orientierten sich schon damals an den Weiterbildungsrichtlinien der Bundesärztekammer. Dazu gehört ein Grundkurs sowie weitere Angebote der Rheumaakademie, um Wissen aufzufrischen und zu erweitern. Stand heute haben mehr als 2500 Assistenzkräfte den Grundkurs der Rheumaakademie für die Rheumatologische Fachassistenz (RFA) absolviert. Diese Qualifikation, die sowohl theoretische als auch praktische Inhalte umfasst, kann bereits die rheumatologische Versorgung verbessern. Mit der Neuauflage und der Neukonzeption der praktischen Teile seit 2018 erlangt die Fortbildung mit ihren Inhalten noch mehr Alltagsrelevanz. Aufbauend darauf können Interessierte zusätzliche Qualifikationen, etwa zur stationären Pflege, erwerben.

Welche Aufgaben die Fachassistenz im Rahmen der Delegation durch die verantwortlichen Rheumatolog/innen übernehmen dürfen, war bislang nicht definiert. Die DGRh beauftragte daher im Jahr 2019 eine Ad-hoc-Kommission damit, die delegierbaren ärztlichen Leistungen in der Rheumatologie zu beschreiben. Den von der Kommission unter juristischer Beratung erarbeiten Leitfaden publizierte die DGRh in dem Fachartikel „Delegation ärztlicher Leistungen in der Rheumatologie“ (Zeitschrift für Rheumatologie, Springer, 2020).

Ziel der DGRh war es also weiterhin, die Rolle der RFA zu stärken und schließlich auch an den betreffenden Schnittstellen die potenzielle Delegation an diese Fachkräfte rechtlich abzusichern. Deshalb nahm die DGRh gemeinsam mit dem BDRh unter Mitwirkung Rheumatologischer Fachassistentinnen den Ausbau des Angebotes in Angriff. Ziel war die Anerkennung der Bundesärztekammer (BÄK). Dafür entwickelte eine Gruppe von engagierten Autoren der genannten Verbände das „Musterfortbildungscurriculum für Medizinische Fachangestellte Rheumatologie“.

In diesem Zuge entstand ein Aufbaukurs, der auf dem Grundkurs der Rheumaakademie fußt. Ergänzend dazu vermittelt der Aufbaukurs „RFAplus“ weiterführende Kompetenzen und Inhalte, die über das Niveau der vorausgesetzten Ausbildung hinausgehen. Absolvent/innen können nach erfolgreichem Abschluss Ärztinnen und Ärzte bei diagnostischen Maßnahmen und Messungen unterstützen. Sie begleiten Patientinnen und Patienten im Diagnose- und Therapieprozess und übernehmen Aufgaben der Koordination und Überleitung auch an Schnittstellen der fachärztlichen ambulanten und der stationären Versorgung.

Der Prozess bis zur Anerkennung des Mustercurriculums dauerte viele Jahre – die Abstimmung mit der BÄK stockte wiederholt. Im Jahr 2018 legte unsere Expertengruppe der BÄK eine vollständig überarbeitete Version vor. Diese umfasst 11 Präsenz-, Praxis- und Online-Module über insgesamt 120 Unterrichtsstunden. Im April 2021 schließlich stimmte der Vorstand der Bundesärztekammer zu. Das Curriculum ist innerhalb von fünf Jahren zu durchlaufen und umfasst mehrere Lernerfolgskontrollen. Absolvent/innen können nach erfolgreichem Abschluss bestimmte Aufgaben in Diagnostik und Therapie übernehmen. Die Bundesärztekammer führt auf ihrer Website in einem Verzeichnis der „Fortbildungsangebote der Ärztekammern für Medizinische Fachangestellte nach den Musterfortbildungscurricula der Bundesärztekammer“ ab Seite 46 auch die Angebote der Rheumaakademie. Sie empfiehlt das Curriculum auch den Landesärztekammern. Diese sind nun gefordert, die Umsetzung zu unterstützen.

Aktualisiert: Februar 2022