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Heinrich Vogt

Leiter der Fachgesellschaft im Nationalsozialismus

Die Präsidentschaft (1933-1944) von Heinrich Vogt fiel in eine politisch unruhige Zeit. Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden sämtliche demokratische Strukturen des öffentlichen Lebens beseitigt. Die wissenschaftlichen Gesellschaften mussten sich Ende Mai 1933 mit neuen Regelungen befassen: Eine Mitgliederversammlung hatte einen Vorsitzenden zu wählen, der vom Ministerium des Innern bestätigt werden musste. Der Vorsitzende wiederum bestimmte die Mitglieder des Vorstandes und legte ihre Amtsdauer fest. Für die Posten kamen ausschließlich „Arier“ in Betracht. Zunächst als Notvorstand eingesetzt, initiierte Heinrich Vogt am 28. November 1933 im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Rheumabekämpfung die erforderlichen Satzungsänderungen, die letztlich in einer Verfügung vom 18. Januar 1934 genehmigt wurden.

Heinrich Vogt

Foto: Flötmann Verlag GmbH, 1994

Heinrich Vogt, der seit 1933 auch Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Bäder- und Klimakunde war, wollte unter anderem erreichen, dass sich die Deutsche Gesellschaft für Rheumabekämpfung als eine von der Balneologie losgelöste (Fach-)Gesellschaft mit volksgesundheitlichen Aufgaben positionierte. Er setzte sich für die in seinen Augen „vernachlässigte“ Rheumafürsorge und -prophylaxe in Deutschland ein. Mit der Errichtung und Leitung der „Reichsanstalt für das deutsche Bäderwesen Breslau“ im Jahr 1936 leistete Heinrich Vogt für die Balneologie und Rheumatologie einen wichtigen Beitrag, da die Forschung dadurch zentral koordiniert werden konnte. Kriegsbedingt wurde die Arbeit der Gesellschaft und auch der Reichsanstalt zunehmend erschwert und kam 1944 zum Erliegen. Vogt geriet in lange Kriegsgefangenschaft. Nach deren Ende ließ er sich in Bad Pyrmont nieder. Hier bemühte er sich um den Wiederaufbau des Bäderwesens.

Die Quellenlage lässt keinen objektiven Schluss über Vogts politische Einstellung zu. Walther Amelung, ein Freund und Schüler von Heinrich Vogt, bezeichnete ihn als Mann, „der innerlich dem Nationalsozialismus fernstand“. Offensichtlich hatte Vogt aber keine Schwierigkeiten, in Zeiten des Nationalsozialismus Karriere zu machen.


Quelle

Torsten Hewelt, Die Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 1927-2007. Halle, 2009

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